Samstag, 21. Juli 2012

Made in China - SANY Betonpumpen

Die chinesische Firma SANY baut fahrbare Betonpumpen mit einem Boom von über 86 Meter.

Wie es aussieht gehört China die Zukunft in Sachen Baufahrzeuge. Auch wenn Baumaschinen mit deutschem know-how noch immer die Nummer 1 in Sachen Qualität sind, sogar chinesische Firmen setzen auf diese Produkte, aus China rollt eine wirtschaftliche Tzunamiwelle auf unser Land zu, welche das Preis-Leistungs-Verhältnis, so wie wir es kennen, unaufhaltsam unterbieten kann. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis westlichen Konzernen mal wieder Massenentlassungen durch Werksschliessungen drohen, weil das heimische Produkt dank eines viel zu hohen Preises keinen Absatz mehr finden wird.
Chinesische Produkte zu sanktionieren wäre allenfalls der mittelalterliche Versuch hohlköpfiger Politiker, eine Kuh vom Eis zu holen, welche bereits nach unzähligen Sommern von den Fischen bis auf die Knochen verspeist wurde.
Deutsche Großkonzerne wie z.B. Liebherr setzen auf die Produktion im Ausland um teuren Fertigungskosten zu entgehen und am Markt bestehen zu können. Gegen diesen Absatz sind die in Deutschland gefertigten Produkte für den heimischen Markt wohl kaum mehr als die Petersilie auf einem üppig belegten Lachsbrötchen. Das es für den deutschen Betonpumpenhersteller Putzmeister nichtmal zum Schnittlauch reichte, bewies kürzlich der chinesische Konzern SANY als er Putzmeister am 1. März dieses Jahres mit der Zahlung von 360 Millionen Euro übernahm.  China zeigt Größe und wer da denkt das sei schon alles, der sollte besser nicht den Putzmeister spielen. Hier gilt der Grundsatz: "Groß, größer, am größten !

Mittwoch, 11. Juli 2012

Ausflug ins Grüne - Betonmischer im Garten

Für den Ausflug ins Grüne sollte man folgende 12 verwendbare Punkte beherzigen:
  1.  Planen Sie fix einen Tag in der Woche ein, an der die ganze Familie frei hat. An diesem Tag wird richtig Ausflug gemacht. (Das Betonwerk macht jeden Tag richtige Ausflüge.)
  2. Erkundigen Sie sich über Ausflugsziele in ihrer Nähe - es gibt mehr Möglichkeiten als Sie denken! (Diese Ziele kommen wie von selbst zu uns, wir müssen nur noch hinfahren.)
  3. Verabreden Sie sich mit Freunden zum Ausflug - das tut Ihnen gut und auch Ihren Freunden! (Unsere besten Freunde sind die Bauarbeiter und allen tut es gut wenn wir fertig sind.)
  4. Machen Sie Ihren Kindern richtig Lust auf den Ausflug - es darf gespielt und getobt werden. (Manchmal fühlen wir uns wie Kinder - wir spielen und toben mit unseren Betonmischern.)
  5. Lassen Sie den Stress zuhause - wichtig ist dass Sie rauskommen, nicht wie lange, wie weit oder wieviel marschiert wird. (Rauskommen ist garnicht das Thema - dafür sorgt die Dispo schon. Je weiter, desto besser !)
  6. Benutzen Sie möglichst öffentliche Verkehrsmittel - das spart Sprit, Nerven und Parkplatzsorgen und flexibler sind Sie obendrein noch, denn Ausgangspunkt muß nicht wieder Ziel sein. (Der Fahrbetonmischer ist mit seinen grün-weissen Streifen aber sowas von öffentlich, da heisst das Ziel Feierabend.)
  7. Schlechtes Wetter kennt keine Ausreden sondern nur gute Schutzbekleidung. (Genau, das stimmt !)
  8. Nehmen Sie sich nicht zuviel vor - kurze Ausflüge haben oft mehr Erholungswirkung als exzessive Exkursionen. (Das hält der Disponent im Gleichgewicht.)
  9. Geniessen Sie richtig die Luft und atmen Sie tief durch - das tut richtig gut! (Besonders beim Bauern, da gibts die frische Landluft gratis.)
  10. Im Frühling geniessen Sie die ersten Sonnenstrahlen - das tut gut und bringt Ihr Gemüt in Schwung. (... und im Sommer rinnt der Schweiss, da hilft die Klimaanlage.)
  11. Nach dem Ausflug kehren Sie nicht gleich wieder in den Stress des Alltags zurück - lassen Sie den Abend richtig fein ausklingen. (Na klar, nach einem Einsatz folgt sofort der nächste und was ist schon ein Abend ohne die Gummistunden an der Imbissbude ? Da klingelt es aber so richtig fein.)
  12. Vergessen Sie nicht den Proviant - ausreichend zu trinken ist bei erhöhtem Energieverbrauch sehr wichtig!  (Ich sag nur Imbissbude und Kaffeekanne, auch der betriebseigene Getränkeautomat ist dank Flaschbier für einige sehr begehrenswert.)

Im Bäuerlichen Garten
Naja, jedenfalls war diese Tour schon sowas wie ein Ausflug ins Grüne denn der Mürker fragte mich, ob es denn wohl möglich sei, mit dem beladenen Betonmischer über die Wiese in des Bauern Garten zu fahren, ohne dabei gleich den Rasen umzupflügen oder den Laster im weichen Blumenbeet zu versenken. Aha, der erfahrene Bauarbeiter vertraut doch lieber auf die Kompetenz eines professionellen Transportbetonmischerfahrers und dessen Fähigkeiten und Einschätzungsvermögen oder ist es gar seine Vorsicht, die ihn aus seiner Erfahrung herraus, bereits unzählige festgefahrene Baufahrzeuge beobachtet zu haben, fragen lässt ? Wie dem auch sei, ich steige zunächst mal aus, erkunde die Wiesen- und Rasenflächen und komme zu der Überzeugung, das der sommerlich ausgehärtete Mutterboden unter den Grünflächen einen mit 8 m³ Beton beladenen Fahrmischer wohl tragen sollte. Nachdem der Polier mir erklärte wo und wie und überhaupt, ging ich die Grünflächen nochmal zu Fuß auf und ab um jegliches Risiko ausschliessen zu können. Dann setzte ich mich in die Kabine meines Mercedes und liess das tonnenschwere Baufahrzeug ganz langsam mit den beiden rechten Vorderrädern zuerst von der Straße auf die Wiese rollen. Auch die linken Vorderräder und rechten Hinterräder standen bald darauf in der Wiese, na also es geht doch.
Vor mir lag nun eine Strecke von etwa 200m quer über eine Kuhwiese und ich wählte den zweiten Gang in der kleinen Getriebeuntersetzung aus um bei mittlerem grünen Drehzahlbereich die Rasenfläche des Gehöfts zu erreichen. Dabei merkte ich schon das es die Räder sehr schwer hatten und könnte unterdessen im Spiegel leichte Reifenabdrücke hinter meinem Mischer ausmachen, also besser erst garnicht anhalten und in einem Zug bis in den Garten fahren.
Gerade war ich an der Begrenzungstanne zum Garten vorbei geflogen, da musste ich den Truck nach rechts steuern und kam vor dem Apfelbaum gekonnt zum stehen. Nun war wieder Geschick gefragt, denn mit so einem 4-Achser Betonmischer lässt sich so ein Rasen schneller umpflügen als man denkt. Hier galt es nun so wenig als möglich zu rangieren.
Es half aber alles nichts, ich musste den Truck umdrehen um einigermassen gerade rückwärts an das letzte Fenster des Bauernhauses heranfahren zu können. Dabei vermied ich starke Lenkbewegungen und lenkte nur ein wenig, wenn die Räder in Bewegung waren. Dadurch konnte ich ein Beschädigen der Grassnarbe vermeiden. Einen leichten Eindruck im Rasen hatte ich mit dem schweren Baufahrzeug sowieso schon hinterlassen aber das war soweit in Ordnung. Dann diagonal zum Fenster nochmal in die Gegenrichtung vorziehen, Achtung der Rosenbusch, und gerade zurück. Geschafft !
An dieser Stelle erstmal alle Rutschen hinten dran und noch einen halben Meter rückwärts mit den Rutschen durchs offene Fenster.
Hier haben die Mürker dann zwei Bodenplatten gegossen und ich bediente, wie immer, nur den Hebel für die Steuerung der Mischtrommel.
Als die Bodenplatten der beiden Zimmer bis zur Markierung gefüllt waren gab der Polier das Zeichen zum Anhalten der Trommel. Die beiden Mürker zogen die Betonmasse glatt und maßen nochmal nach, es war vollbracht.
Ich pumpte die Rutschen mit der Hydraulik etwas hoch um nicht damit an der Fensterbank hängenzubleiben und zog den Actros etwa 3 Meter vor. Direkt vor dem Gebäude reinigte ich den Mischer von den Betonrückständen. Das machte deshalb an dieser Stelle Sinn, weil ich auch noch die Hausfassade von den unvermeidbaren Betonspritzern, welche beim Entladen des Betons an Fenster und Wände gelangten, mit dem am Fahrmischer befindlichen Wasserschlauch reinigte. So muß der Bauherr seine Fassade nicht mit Zuhilfenahme von Chemikalien aufwändig von den harten grauen Flecken reinigen.
Gutes, mitdenkendes Fahrpersonal ist eben auch auf einem Betonmischer unverzichtbar.
Da es nun fast Mittagszeit war, zog ich es vor, die nächste Imbissbude zum Einwurf von etwas Essbaren, ganz nach Punkt 12 der "Ausflug ins Grüne Punkte" anzusteuern. Schliesslich soll man ja immer genug Energie für den nächsten Ausflug tanken.