Mittwoch, 11. April 2012

Neue Windkraftanlage für Borgholzhausen

Borgholzhausen. Eine neue Windkraftanlage der Firma Enercon ist nun vom Kamm des Teutoburger Waldes bis weit in das Land hinein zu sehen und soll vorraussichtlich für die nächsten 20 Jahre Strom produzieren. Die beiden kleineren Windräder hier oben auf dem Piumer Hollandskopf mussten dem fast 130m hohen neuen Turm weichen und sind nach 16 jährigem Einsatz demontiert worden, zumindest die halben Masten. Die Hälfte blieb für die dort verbauten Telecommunications-Antennen stehen.
Was aber hätte solch eine Aktion im Betonfahrerblog zu suchen, wenn wir nicht den Beton für das große Fundament auf den 307m hohen Berg transportiert hätten ?
In das Betonfundament für den neuen Windgenerator sollten etwa 1000 Kubikmeter Beton hinein gehen. An die genaue Menge kann ich mich leider nicht mehr erinnern, solche Zahlen werden werkseitig aus preislichen Gründen nicht so gern geannt. Fakt ist aber, das die etwähige Menge Beton bei Windkraftanlagen dieser Baureihe, je nach Aufstellort bis zu 1.500 m³ betragen kann.
Um den Hollandskopf, welcher zu Zeiten des kalten Kriegs ein (HIPAR) Radar-Stützpunkt der holländischen Natokräfte war, zu erreichen, mussten wir mit unseren Fahrmischern die Peter-Eggermont-Straße rauf. Der steilste Abschnitt dieser Zufahrtstraße bringt es über einer Strecke von 700m auf beachtliche 10% Steigung, was für einen 30tonner Diesel schon eine echte Ansage ist.
Betonarbeiten am Fundament - 36m Betonpumpe im Einsatz
Dazu muß man wissen, das ein Fahrbetonmischer am hinteren Ende der Trommel offen ist und die Ladung, ganz abhängig von der Konsistenz, meisstens flüssig ist und nur durch die großwandige Schnecke im innern der Trommel während der Fahrt nach vorne gedreht wird. Dadurch mischt sich der Beton. Wenn nun der vollbeladene Betonmischer eine Steigung nimmt, folgt das flüssige Baustoffprodukt den natürlichen Kräften der Erdanziehung, ähnlich wie bei einem Eimer mit Wasser wenn man ihn auskippt.
Aus eben diesen Gründen wurde bereits im Betonwerk darauf geachtet, das wir Betonfahrer nicht mehr als 6,5 m³ Beton in der Trommel hatten, als wir zum Hollandskopf losfuhren.
(Fachliteratur Betonfahrerblog)
Kubikmeter für Kubikmeter wird hier in das Fundament gepumt.
Die kleine Betonpumpe mit dem 36m langen Mast reichte völlig aus um das Fundament von allen Seiten gut zu erreichen. Um ohne Unterbrechung pumpen zu können sind wir hier mit zwei Fahrmischern gleichzeitig an die Pumpe gefahren doch das alles hilft nur bedingt, denn die Ladezeiten waren länger als die Standzeit an der Pumpe und so sammelten sich die Kollegen nach einer Weile wieder am Werk und warteten bis sie wieder mit Laden dran waren. So verzögerte sich nach und nach die erneute Ankunft an der Baustelle entsprechend, was die Bauarbeiter aber nicht weiter störte, da sie die Leerlaufzeit für ihre Pausen nutzen.
Das fertige Fundament mit neuer Windkraftanlage
Mindestens 20 Jahre lang soll das neue Windrad mit der Typenbezeichnung Enercon E82 E2 hier oben Strom produzieren. Ein paar technische Daten des neuen Turms:
Nabenhöhe 85m. Rotordurchmesser 82m. Gewicht des Rotors 60to. Maximale Höhe des Windrades insgesamt 126m. Nennleistung, max. möglicher Ertrag/h 2300 kWh oder eben 2,3 MWh. Anzahl der Haushalte bei geschätzten Verbrauch von etwa 3500 kWh jährlich für einen Vier-Personenhaushalt, die von der Anlage versorgt werden können: 1700 bis 1900.
Die alten Türme mussten dem Neuen weichen.
Hier noch ein Video vom Anbau des Rotors an den Turm der neuen Anlage.

2 Kommentare:

  1. I remembered those pictures you showed to me in one months before. This is a great job you did.

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  2. sehr interessant eine stille Leserin von Canada

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