Dienstag, 11. September 2012

Late Night Show - Nachtbaustelle mit Fehlern

An der großen Gärtner Pumpe
Das Eine will man, das Andere muss man ! So ist es doch eigentlich immer. Entweder man macht früh Feierabend und erfreut sich an der längeren Freizeit, oder man kloppt noch ein paar Überstunden um den Verdienst auf einem gesunden Niveau zu halten. Aussuchen kann man sich das allerdings kaum, denn wie der Disponent schon immer sagt ist das hier ja kein Wunschkonzert. Also halte ich es damit wie die Dachdecker, wenn auch nicht ganz so hoch, und nehme mit was ich kriegen kann.
Deshalb bin ich auch nicht böse, wenn ich mal wieder die letzte Tour fahren muss, während andere Kollegen bereits nach Hause gehen. Dabei bleibt ab einem gewissen Überstundenanteil garnicht so viel vom zusätzlichen Verdienst übrig weil der deutsche Staat hier erbarmungslos mit seinem Steuersystem zuschlägt. Macht aber nichts, als Betonfahrer verdienen wir ausreichend und die Arbeit macht Spaß. Letzteres ist dann auch ein ausschlaggebender Faktor für mich um erst spät am Abend von der Baustelle zurückzukommen und als letzter das Licht auszumachen.
Natürlich gibt es auch Kollegen, für die Überstunden völlig inakzeptabel sind. Oft sind es gerade die Mitarbeiter, welche sich bei jeder Gelegenheit negativ über die Firma und deren Einstellung zu uns Arbeitnehmern äußern obgleich man mit der Geschäftsleitung gut auskommen kann. Die Firmenleitung selbst bewertet diese Vollpfosten natürlich ganz anders denn sie kennt den Mitarbeiter oft nur als zuvorkommenden Arbeitnehmer, von dem man nie etwas schlechtes hört. Das ist kein Wunder, bekommen diese Kollegen doch erst dann einen Faulheitsanfall, wenn niemand in der Nähe ist.
Das gleiche gilt selbstverständlich auch für die eigenmächtigen Gesetzesverstöße von Kollegen, die permanent die zulässige Geschwindigkeit auf der Landstraße überschreiten, nur um dem Disponenten Bestzeiten zu bieten damit der dann den anderen Kollegen vorwerfen kann, sie seien zu langsam.
Irgendwann rächt sich das aber alles auf die eine oder andere Weise und dann ist das Theater groß.
Ich schenke solchen Mitarbeitern keine weitere Beachtung und konzentriere mich auf meine Arbeit, welche ich stets gewissenhaft nach den gesetzlichen Regelungen und nach vollster Zufriedenheit der Kundschaft ausführe, auch ohne mich zur Marionette der Firma zu machen. Manchmal muß man sich dann eben auch mal über den Hans-Wurst spielenden Disponenten hinwegsetzen um der Kundschaft Gerecht zu werden, denn schliesslich ist auch der Disponent nur ein Mensch und Menschen machen bekanntlich Fehler, ich schließe mich da keinesfalls aus. Es kommt eben nur darauf an ob man aus seinen Fehlern lernt. Wenn hier Betonfahrer durch gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr Personen gefährden, nur um die eigene Quote oder die des Werkes zu verbessern, dann hört der Spaß auf. Hier sollte die Geschäftsführung eingreifen.
Pumpen- und Betonfahrer wissen nur zu gut dass überall Gefahren lauern und Fehler passieren können. So sollte zum Beispiel der Betonfahrer beim Entladevorgang in die Betonpumpe stets den Füllstand des Trichters im Auge behalten. Ist der Pumpentrichter zu voll, läuft der Beton bei einem plötzlichem Pumpstop oben drüber oder noch schlimmer, wenn der Trichter leer ist, wie es auch mir schon passiert ist, saugt die Pumpe Luft und schmeißt die Betonreste im hohen Bogen aus dem Trichter über den Mischer, was dem Feierabend auch nur im Wege stehen würde, denn in dem Fall muß man nicht nur sein Fahrzeug aufwändig reinigen sondern oft auch die mit Beton eingestreute Fläche rund um den Mischer. Eine große Pumpe, wie diese von Gärtner, baut entsprechend großen Druck auf und wirft auch entsprechend weit.
Schwing Pumpe auf MAN Fahrgestell
Der Pumpenfahrer der Firma Gärtner sieht das mit den Fehlern wahrscheinlich ähnlich, muss er doch schon früh am Morgen an der Baustelle stehen und kann auch erst zusammenpacken wenn der Job erledigt ist. Da können die Fehler anderer Leute manchmal schon hinderlich sein, vorallem wenn die brandneue Betonpumpe nach so einem Fehler am Heck nicht mehr gelb sondern grau ist. Dennoch zeichnet sich eine gewisse Professionalität doch gerade dadurch aus, dass man in den stressvollen Phasen die Ruhe bewahrt. Gerade aus dem Beispiel mit der Gärtner-Pumpe weiß ich, das dieser Pumpenfahrer solche Situationen vorbildlich meistert wovon allerdings so manch ein Disponent um Längen weit entfernt ist. Dabei kann man übrigens gemeinsam alle Probleme lösen und besprechen wie man in Zukunft Fehler vermeidet damit die Arbeit reibungslos funktioniert.
Der Weg ist eben das Ziel, egal wann und wo wieder die nächste Late Night Show stattfindet, gemeisam geht's eben doch besser.

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