Freitag, 21. Dezember 2012

Fröhliche Weihnachten und guten Rutsch.

Frohe Festtage wünscht Betonfahrerblog

Mit den besten Wünschen steige ich erstmal aus und verlasse den Betonmischer für eine Weile. In Zukunft werde ich mich wieder mehr darauf konzentrieren, im Worldwide Blog zu schreiben. Es sind bereits Aufenthalte in Süd Afrika und Australien geplant, aber auch Nord Amerika und Asien stehen wieder auf dem Programm und so darf man gerne auf künftige Berichte von mir aus fernen Ländern gespannt sein.

Allen Beton- und Pumpenfahrern, allen Mitarbeitern in der weltweiten Betonbranche und besonders allen Lesern von Betonfahrerblog ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch ins Jahr 2013. 

Dienstag, 11. Dezember 2012

Volles Rohr - Ein Gedicht aus Beton

 An der Baustelle: Beton für die Sohle.






 Wo kommt der graue Baustoff her,
im Mischfahrzeug, besonders schwer,
das werdet ihr euch sicher fragen,
ich werde es euch deshalb sagen.

Aus dem Werk kommt das Gemisch,
welches aus Kies und Wasser ist.
Doch das allein wäre zu rauh,
Erst der Zement, der macht ihn grau.
Ein wenig Sand kommt auch hinein,
 so muß die graue Mischung sein.
 Jetzt, in den Mischer extrahiert
wird es kräftig durchgerührt.
Durch die exakte Rezeption
entsteht nun der Transportbeton.

Der Polier ruft auch gleich an,
fragt wann der Fahrer da sein kann.
 
Der Mischerfahrer tritt aufs Gas,
so macht das Mischer fahren Spaß.
Ein jeder Bauherr betoniert,
mit Baustoffen im Mischer serviert.
Die Mischung dünn, das Rohr mach dran,
damit der Baustoff fliessen kann.
 Schon kommt der nächste um die Ecke,
mit dem Baustoff in der Schnecke.
Und der Polier winkt ihn heran,
damit er betonieren kann.

Am Abend wird der Baustoff hart,
da hat man nicht am Geld gespart.
Der Bauarbeiter geht nach Haus,
der Fahrer wäscht den Mischer aus.
  
Doch schon die morgige Option,
heißt volles Rohr - Transportbeton.

Mischfahrzeug auswaschen

Mittwoch, 21. November 2012

Zwei außer Rand und Band

Zwei außer Rand und Band.
Dort, wo einer selten allein hinfährt, da sind es ja meistens zwei, die außer Rand und Band ihrer Arbeit nachgehen. Dabei kann man ruhig versuchen sich aus dem Weg zu gehen, irgendwo trifft man ja doch immer wieder aufeinander. Eben zwei wie Pech und Schwefel oder zwei bärenstarke Typen, die wie zwei Asse auftrumpfen. Die Faust zum Dampfhammer geballt ergibt das Zwei, die nicht zu Bremsen sind, so ganz nach Vier Fäuste für ein Halleluja oder Vier Fäuste gegen Rio, welche die Rechte und die Linke Hand des Teufels sind, auch bekannt als zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle. Denn das Krokodil und sein Nilpferd machen während der Arbeit auch nicht gerade zwei Missionare aus sich, auch wenn man meinen könnte da seien Zwei vom Affen gebissen.
Was sich hier so lustig anhört ist es mitunter aber garnicht. Da arbeiten zwei Mürker an der Baustelle mit einem Kran, an dem nur ein 175 Liter Eimer hängt und versuchen damit auch noch während ihrer Unterhaltungspausen den Beton in die Schalung zu füllen. Das alleine dauert ja schon irrsinnig lange aber was ist das ? Besitzt dieser oberschlaue Disponent vom Betonwerk doch auch noch die Frechheit und schickt gleich zwei Fahrmischer hintereinander an die Baustelle. Na das ist aber Tüdelkram, wie soll man denn soviel Beton so schnell weg betonieren, geschweige denn nebenbei noch die braunen Flaschen mit dem Fließmittel für Bauarbeiter leeren ?
Na da hat das letztere wohl erstmal Vorrang, denn wenn der Bauarbeiter flüssig läuft, und sei es auch nur zur Bierkiste, dann klappt es auch mit dem Betonieren, auch wenn der Beton sowieso schon komplett an der Baustelle steht. Aber wir Betonfahrer sind ja dank Stundenlohn ein sehr geduldiges Personal, was zwar der Disponent im Werk etwas anders sieht, ändern kann er daran aber auch nichts. Zwei Bauarbeiter an der Baustelle, einer bedient den Kran, der andere hangelt sich mit der anschwebenden Bombe an der Schalung entlang und versucht dabei nicht ins Loch zu fallen. Schwebt dieser Mürker gerade mit der Bombe über dem Loch, fällt dem Kranfahrer nichts besseres ein als aufs Dixi Klo rennen zu müssen. Mit frisch entleerter Blase fährt sich so ein Kran gleich angenehmer und kaum ist der Mann wieder da schwenkt er die Bombe gekönnt zurück um seinen Kollegen, welcher bereits ungeduldig wartet, abzusetzen und bugsiert das leere Gefäß dann zu einem der beiden Betonmischer um Nachschub zu holen. Der Kollege Kranfahrer macht unterdessen eine neue Flasche auf. Die Bombe ist befüllt, wo ist er denn nun schon wieder ? Jetzt rennt der schon wieder zum Dixi Lokus - alle warten auf die Bombe mit dem Beton. Nanu ? Kaum ist das Bier drin kommt es auch schon wieder raus ? Was sind das denn für Sitten ? Neuer Versuch. Kranfahrer kommt wieder und steuert die Bombe direkt über die Schalung. Der Bauarbeiter reisst die Bombe auf, und zwar schneller als Terrence Hill jemals seinen Colt in einem seiner Italo-Western zog. Ja nee, is klar. Geht ja auch auf Feierabend zu. Jetzt rennt der Betonierer zum Dixi Klo, ein Bierchen in Ehren kann niemand verwehren aber zuviel des Guten und ab zum Schüssel fluten ! In Betonfahrerkreisen wird das braune Gebräu auch nicht umsonst Fließmittel genannt.
Am Abend gehen die beiden Mürker dann völlig gestresst nach Hause und erzählen daheim was für einen harten Tag sie hatten und noch im Betonwerk höre ich meinen Kollegen zum Disponenten sagen: "Mann, heute war aber wieder mal echt stressig."
Zwei außer Rand und Band, fast wie im Film !

Crime Busters oder in der deutschen Fassung besser bekannt als "Zwei außer Rand und Band", das ist natürlich der weltbekannte Filmklassiker von 1977 mit Bud Spencer und Terence Hill.
Wer hier nochmal köstlich ablachen möchte, der sollte beim Anklicken des folgenden Bildes nicht zu kurz kommen, denn der Link führt zum ganzen Film auf Youtube in dem die beiden Haudegen außer Rand und Band sind.

Sonntag, 11. November 2012

Helau zur fünften Jahreszeit - Beton bleibt grau

Pappnasen - Deutscher Karneval
Der 11. November wird seit dem 19. Jahrhundert im deutschen Karneval, Fasching oder Fastnachtshochburgen als Beginn des bunten Treibens gefeiert, bei dem sich die Jecken die rote Pappnase aufsetzen und somit die 5. Jahreszeit einläuten. Wer sich nun im Betonwerk nicht die Pappnase umbinden mag, weil er vielleicht nichts davon hält sich wie ein Jecke aufzuführen, der feiert wahrscheinlich trotzdem gerne mit und sei es auch nur aus dem Grund, weil es im Aufenthaltsraum etwas zu Saufen gibt. Denn dazu gibt es ja bekanntlich Gründe satt und reichlich, wer brauch denn da noch Karneval wenn nach Feierabend die Flasche Weinbrand auf dem Tisch steht ? Die wird natürlich erstmal geleert und wenn man dann noch aufstehen kann, findet sich sicher noch eine zweite Flasche beim Disponent im Schrank. 

Für alle englisch verstehenden Leser, denen das mit dem Feiern nicht so sehr liegt, die diesem Post aber dennoch was informatives der Branche abgewinnen wollen, hier ein Video über die Zukunft der Pumpenbaustellen aus Amerika. Lassen wir die Pappnasen also erstmal da wo sie hingehören. Vielleicht ist ja am Abend auch noch ein Schluck Fließmittel in der Flasche übrig. Ich hingegen brauche weder Helau nach Alaaf und trinke Kaffee.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Herbstgedicht und Wolkenbruch

Betonfahren im Herbst
Wenn die Tage dunkler werden und draussen alles grau ist, da kommt man gerade als Betonfahrer schonmal auf merkwürdige Ideen. Im Radio wurden Herbstgedichte gesprochen um den sich nähernden Winter noch etwas Milde zu stimmen und somit fernzuhalten. Ich bin nicht sicher ob es hilft, die Jahreszeit mit Gedichten zu manipulieren, aber wenn es darum geht die Gute Laune hochzuhalten, dann klappt das umso besser. Andererseits, sollte das mit den Regentänzen, die der Disponent in der Vergangenheit immer wieder aufgeführt hatte, doch Wirkung gezeigt haben ? Um so mehr wundere ich mich in diesen Tagen über die Kollegen und Bauarbeiter, die ihre schlechte Laune kaum noch unter Kontrolle halten können weil es mal wieder in einer Tour regnet und sie sich trotz des miesen Wetters und wegen meiner guten Laune kaum noch einkriegen können. Mich hingegen juckt das recht wenig, denn ich habe heissen Kaffee dabei und erledige voller Elan die Dinge, die eben getan werden müssen und auch mehr.
 
Betonfahren im Herbst 
 
Wie Krieger in Zinnober
Stehn Bäume auf der Wacht.
Ich fahr durch den Oktober
Und misch bis in die Nacht.
Beton an jeder Ecke
Mein Tag ist lang und nass.
Das Wetter macht zur Schnecke,
die Arbeit keinen Spaß.
Mit längst schon grauer Trommel
Vorn dran da glänzt der Stern.
Unter Wolken mit gegrummel
 Beliefer ich die Kunden gern.
Vorbei an kahlen Linden
Zur Baustelle gereist.
Werd ich dort den Frühling finden ?
Im nächsten Jahr vielleicht ...

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Die Pumpe unter'm Hallendach

Normalerweise kennt man den Hausbau ja bereits seit langer Zeit, wie z.B. von den Schwaben, die da einst sagten: "Schaffe schaffe Häusle baue." Natürlich findet das Prinzip Hausbau auch noch heute Anwendung, wenn auch teilweise die Steine durch andere Baumaterialien ersetzt werden, die Arbeitsweise ist dennoch immer die gleiche geblieben. Stein auf Stein, was soviel bedeutet wie, ein Gebäude von unten nach oben zu bauen. Oben anzufangen wäre auch schlecht möglich, da dies immernoch an den physikalischen Grundsätzen scheitern würde. Und doch gibt es bei so einigen Bauherren diverse Ausnahmen, etwa beim Bau einer Beton-Bodenplatte. Regulärerweise geht man ja davon aus, das so eine Platte vor den Wänden fertiggestellt wird. Dank verschiedener Firmen, welche an einem Bauprojekt mitarbeiten, kann es nun aber durchaus sein, das die neue Industiehalle bereits steht, obwohl noch nicht einmal sämtliche Bodenplatten fertiggestellt wurden. Wer nun in diesem spezifischen Fall mit dem nachträglichen Einbau einer verstärkten Platte um die Ecke kam, die augenscheinlich als verstärkter Untergrund genutzt werden sollte, das geht uns auch garnichts an. Sicher ist aber, das sowohl die Betonarbeiten als auch die Arbeiten am Dach der Halle gleichzeitig stattfinden konnten was auch wieder zu einer gewissen Kostenreduzierung durch schnellere Fertigstellung des Bauobjekts führt und schliesslich gibt es für solche Fälle ja immernoch die passenden Betonpumpen, die den Beton auch ohne Kran unter das neue Hallendach bringen können, was wiederum den Planungsexperten eines solchen Bauobjekts entsprechenden Spielraum bietet.
Da unsere werkseigenen Pumpen schon alle im Einsatz waren kam hier kurzerhand eine Cemex-Betonpumpe zum Einsatz. Mit ihrem relativ gelenkigem Ausleger kann der Pumpenfahrer den Arm in die passende Position bringen und den Beton punktgenau in die Schalung pumpen. 
Nach etwa der Hälfte der zu betonierenden Einbaufläche mußte die Pumpe dann allerdings etwas zurück gefahren werden, was einen kompletten Zusammenbau des Auslegers auf die Pumpe schon wegen dem niedrigen Dach, nicht zuletzt aber aus Sicherheitsgründen, da das Fahrgestell der Betonpumpe keinesfalls bei ausgerichtetem Arm bewegt werden darf, erforderlich machte. Nach ein paar Metern im Rückwärtsgang konnte der Pumpenfahrer seine selbstfahrende Arbeitsmaschine erneut aufbauen und die Bodenplatte wurde fertiggestellt.
Was für uns heute selbstverständliche Routine ist, würde dem Häusle bauenden Schwaben von damals sicherlich Bewunderung entlocken. Doch letztendlich hat gerade der einen großen Beitrag zu dieser Zukunft geleistet und so fahren wir heute schwäbische Baumaschinen während so manchen Bauarbeiter in Deutschland noch heute der alte Spruch entweicht.
"Schaffe schaffe Häusle baue und net nach de Mädle schaue."

Freitag, 21. September 2012

Osnabrück hin und zurück - Ein Netz voll Gesetz




Manche Arbeitstage haben es bekanntlich so richtig in sich. So hätte die Überschrift hier auch lauten können, "Tage wie dieser" oder gar "Tage des Donners". Donnerte ich doch bereits früh am Morgen rauf nach Osnabrück um dort einige beinah Joint-Venture-mässige Baustellenbelieferungen mit den Kollegen in Gelb-Blau miterleben zu dürfen. Na wenigstens ist das mal was anderes um nicht zu sagen, das der tägliche Trott mit den Rund-um-den-Kirchturm-Touren bei Zeiten zu einem eher langweiligen Unterfangen wird. Eines jedoch haben alle unserer Touren gemeinsam, am Abend geht's dann wieder nach Hause. Und gerade deshalb bin ich froh, das ich in Europa nicht mehr im Fernverkehr unterwegs sein muß. Laut Gesetz sind die Arbeitszeiten von uns Lkw-Fahrern ja bekanntlich streng geregelt und werden in Stichprobenkontrollen anhand der Tachoscheiben oder eben Fahrerkarten immer wieder überprüft. In den Genuss einer solchen Kontrolle kommen wir mit unseren Baustellenfahrzeugen allerdings nur selten. Und wenn, dann gibt es eigentlich keinen Grund zur Beanstandung. Auch wenn ich schonmal, wie z.B. bei dieser Tour, bis nach Osnabrück fahre, so ist das doch nur ein Katzenschiss weit entfernt vom Betonwerk, verglichen mit dem Katzenklo und natürlich den Touren der Fernfahrer.
Die nämlich knallen ihre Tachoscheibe/Fahrerkarte so richtig schön mit Fahrstunden voll, was schon fast das größte Problem der ganzen Branche darstellt. Das allergrößte Manko an der Sache ist jedoch nicht, wie vielleicht angenommen wird, das Kontrollproblem verbunden mit etwaigen Strafen, weit gefehlt, ich sehe das Manko bereits im Verdienst der Fernfahrer.
Da die wenigsten Spediteure in Arbeitgeberverbänden organisiert sind, sind die meisten nicht an Tarife gebunden. Ein Spitzenverdiener unter den deutschen Fernfahrern kommt heute auf einen Bruttolohn von etwa 2.200 Euro im Monat. Bei mindestens 60 Arbeitsstunden pro Woche ergibt das kaum den viel diskutierten Mindestlohn. Gerade in den neuen Bundesländern sind aber sogar Löhne von teilweise unter 1.000 Euro üblich und auch im Westen liegen sie häufig noch deutlich unter 1.700 Euro was für einen Familienvater schon an das Harz IV Niveau herankommt. Doch nicht nur die Löhne sind niedrig, Überstunden, Wochenend- und Feiertagsarbeiten sind meistens schon im Bruttolohn enthalten.
Diese Zahlen allein tun ja schon weh, Lenk- und Ruhezeitverstöße noch garnicht mitgerechnet.
Durch den Druck im Speditionsgewerbe, den manche Fahrer ausgesetzt sind, sind die Strafen aber ein nicht zu unterschätzendes Risiko für das Portemonaie vieler LKW-Fahrers ab 3,5 Tonnen Fahrzeuggesamtgewicht, dessen berufliche Aktivitäten der letzten 28 Arbeitstage von den Kontrolleuren verwendet werden dürfen. Für manchen Kraftfahrer heißt das also, er kann für die Nichteinhaltung dieser Vorschriften auch noch einen knappen Monat später zur Verantwortung gezogen werden. Ebenfalls lässt sich die Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit beweisen.Wer also gerne die Arschkarte zieht, unten rechts ist das Gaspedal.
Mit den Lenk- und Ruhezeitregelungen nach Verordnung (EWG) Nr. 561/2006 ab 11.04.2007 geraten wir Betonfahrer wohl eher nicht in Konflikt, denn 56 wöchentliche Fahrstunden schaffen wir nicht annähernd und da die Nacht bei uns zum Schlafen da ist, klappt es auch mit den Ruhezeiten. Etwas anders sieht es da schon mit dem Arbeitszeitgesetz nach § 21a AZG aus. Auch hier haben wir uns mit unseren Baustellenfahrzeugen an geltende Gesetze zu halten. Die Arbeitszeit darf demnach 48 Stunden wöchentlich nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu 60 Stunden verlängert werden, wenn innerhalb von vier Kalendermonaten oder 16 Wochen im Durchschnitt 48 Stunden wöchentlich nicht überschritten werden. Das würde also bedeuten, dass wir zum Beispiel jeden Wochentag 9 Stunden, und am Samstag nochmal 4 Stunden arbeiten dürfen, natürlich auch entsprechend variabel, solange nicht die 48 Wochenstunden überschritten werden.
Angestellte eines Transportbetonwerks unterliegen mitunter sogar den Tarifverträgen, z.B dem, der IG Bau-Steine-Erden, welcher dafür sorgte, dass die maximal zulässige Wochenarbeitszeit auf 39 Stunden beschränkt wurde. Mir persönlich ist das aber Wurscht, denn als Beschäftigter im Straßentransport habe ich meine von mir einzuhaltenden Arbeitszeiten bereits ausführlich dargelegt. Eine Nichteinhaltung des Arbeitszeitgesetzes ist zwar strafbar, dennoch haben die Kontrollorgane bekanntlich schon genug andere Sachen zu tun, als sich auch noch damit zu befassen. Zuletzt ist sich dann doch jeder selbst der Nächste und sorgt für einen reibungslosen und vorallem sicheren Ablauf seiner Arbeit. Man sollte dabei allerdings nie vergessen, dass diese Gesetze für die eigene Gesundheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer gemacht worden sind.
Ergo: Wer morgens später kommt, kann abends immernoch als Letzter das Licht ausmachen.
Genauso handhabe ich es dann auch an diesem Tag und reinige meinen Fahrbetonmischer noch an der Baustelle ganz ausführlich mit dem am Fahrzeug befindlichen Wasserschläuchen, um sicherzustellen, das sich auch nicht das kleinste Kieselsteinchen während der Fahrt selbstständig macht und auf die Straße oder gar in die Frontscheibe eines anderen Verkehrsteilnehmers fliegt.
Dann Abmarsch zum heimatnahen Betonwerk, der Lichtschalter wartet schon auf mich.
Fahrmischer-Reinigung an der Baustelle

Dienstag, 11. September 2012

Late Night Show - Nachtbaustelle mit Fehlern

An der großen Gärtner Pumpe
Das Eine will man, das Andere muss man ! So ist es doch eigentlich immer. Entweder man macht früh Feierabend und erfreut sich an der längeren Freizeit, oder man kloppt noch ein paar Überstunden um den Verdienst auf einem gesunden Niveau zu halten. Aussuchen kann man sich das allerdings kaum, denn wie der Disponent schon immer sagt ist das hier ja kein Wunschkonzert. Also halte ich es damit wie die Dachdecker, wenn auch nicht ganz so hoch, und nehme mit was ich kriegen kann.
Deshalb bin ich auch nicht böse, wenn ich mal wieder die letzte Tour fahren muss, während andere Kollegen bereits nach Hause gehen. Dabei bleibt ab einem gewissen Überstundenanteil garnicht so viel vom zusätzlichen Verdienst übrig weil der deutsche Staat hier erbarmungslos mit seinem Steuersystem zuschlägt. Macht aber nichts, als Betonfahrer verdienen wir ausreichend und die Arbeit macht Spaß. Letzteres ist dann auch ein ausschlaggebender Faktor für mich um erst spät am Abend von der Baustelle zurückzukommen und als letzter das Licht auszumachen.
Natürlich gibt es auch Kollegen, für die Überstunden völlig inakzeptabel sind. Oft sind es gerade die Mitarbeiter, welche sich bei jeder Gelegenheit negativ über die Firma und deren Einstellung zu uns Arbeitnehmern äußern obgleich man mit der Geschäftsleitung gut auskommen kann. Die Firmenleitung selbst bewertet diese Vollpfosten natürlich ganz anders denn sie kennt den Mitarbeiter oft nur als zuvorkommenden Arbeitnehmer, von dem man nie etwas schlechtes hört. Das ist kein Wunder, bekommen diese Kollegen doch erst dann einen Faulheitsanfall, wenn niemand in der Nähe ist.
Das gleiche gilt selbstverständlich auch für die eigenmächtigen Gesetzesverstöße von Kollegen, die permanent die zulässige Geschwindigkeit auf der Landstraße überschreiten, nur um dem Disponenten Bestzeiten zu bieten damit der dann den anderen Kollegen vorwerfen kann, sie seien zu langsam.
Irgendwann rächt sich das aber alles auf die eine oder andere Weise und dann ist das Theater groß.
Ich schenke solchen Mitarbeitern keine weitere Beachtung und konzentriere mich auf meine Arbeit, welche ich stets gewissenhaft nach den gesetzlichen Regelungen und nach vollster Zufriedenheit der Kundschaft ausführe, auch ohne mich zur Marionette der Firma zu machen. Manchmal muß man sich dann eben auch mal über den Hans-Wurst spielenden Disponenten hinwegsetzen um der Kundschaft Gerecht zu werden, denn schliesslich ist auch der Disponent nur ein Mensch und Menschen machen bekanntlich Fehler, ich schließe mich da keinesfalls aus. Es kommt eben nur darauf an ob man aus seinen Fehlern lernt. Wenn hier Betonfahrer durch gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr Personen gefährden, nur um die eigene Quote oder die des Werkes zu verbessern, dann hört der Spaß auf. Hier sollte die Geschäftsführung eingreifen.
Pumpen- und Betonfahrer wissen nur zu gut dass überall Gefahren lauern und Fehler passieren können. So sollte zum Beispiel der Betonfahrer beim Entladevorgang in die Betonpumpe stets den Füllstand des Trichters im Auge behalten. Ist der Pumpentrichter zu voll, läuft der Beton bei einem plötzlichem Pumpstop oben drüber oder noch schlimmer, wenn der Trichter leer ist, wie es auch mir schon passiert ist, saugt die Pumpe Luft und schmeißt die Betonreste im hohen Bogen aus dem Trichter über den Mischer, was dem Feierabend auch nur im Wege stehen würde, denn in dem Fall muß man nicht nur sein Fahrzeug aufwändig reinigen sondern oft auch die mit Beton eingestreute Fläche rund um den Mischer. Eine große Pumpe, wie diese von Gärtner, baut entsprechend großen Druck auf und wirft auch entsprechend weit.
Schwing Pumpe auf MAN Fahrgestell
Der Pumpenfahrer der Firma Gärtner sieht das mit den Fehlern wahrscheinlich ähnlich, muss er doch schon früh am Morgen an der Baustelle stehen und kann auch erst zusammenpacken wenn der Job erledigt ist. Da können die Fehler anderer Leute manchmal schon hinderlich sein, vorallem wenn die brandneue Betonpumpe nach so einem Fehler am Heck nicht mehr gelb sondern grau ist. Dennoch zeichnet sich eine gewisse Professionalität doch gerade dadurch aus, dass man in den stressvollen Phasen die Ruhe bewahrt. Gerade aus dem Beispiel mit der Gärtner-Pumpe weiß ich, das dieser Pumpenfahrer solche Situationen vorbildlich meistert wovon allerdings so manch ein Disponent um Längen weit entfernt ist. Dabei kann man übrigens gemeinsam alle Probleme lösen und besprechen wie man in Zukunft Fehler vermeidet damit die Arbeit reibungslos funktioniert.
Der Weg ist eben das Ziel, egal wann und wo wieder die nächste Late Night Show stattfindet, gemeisam geht's eben doch besser.