Donnerstag, 21. Juni 2012

Beton aus der Erdbeere

An der Westküste Kanadas, genauer gesagt im Herzen der Stadt Vancouver, in der Provinz British Columbia gelegen, gibt es ein Betonwerk dessen Idee einer Werbefirma einige ihrer Betonmischer inzwischen durch die auffällige Farbgestaltung weltweit bekannt machte. Die Firma Ocean Constructions Supplies LTD, im Besitz von mehreren dieser auffallend lackierten Transportbetonmischer, ist seit 1993 übrigens auch ein Teil der deutschen Heidelberg Cement Group welche seit Jahren weltweit vertreten ist.
Mehrere Obst und Gemüse Bilder ziehen hier die Blicke auf sich und auch den einzigen Fahrmischer mit einer riesigen Erdbeer-Mischtrommel gibt es, soweit mir bekannt ist, nur bei Ocean Supplies in Vancouver auf Granville Island. Diese Erdbeere ist nicht nur ziemlich groß sondern auch sehr schwer, voll beladen bringt der Erdbeer-Kenworth mit der Truck-Nummer 217 ein zulässiges Gesamtgewicht von 43.100 kg auf die Waage. Die Nachlaufachse des Kenworth T800 ist Standart für große Betonmischer in Nord Amerika. Sie ist an einem Hilfsrahmen befestigt und wird bei vollem Gewicht hinter den Fahrmischer auf die Fahrbahn abgesenkt. In engen Kurven kann sie auch bei voller Beladung angehoben werden. An den Baustellen wird die Achse dann wieder komplett nach oben hinter die Trommel eingefahren.








Montag, 11. Juni 2012

Erdfeuchte Mischung - Baustelle in Hagen

Erdfeucht-Beton zur Baustelle nach Hagen.
Der Auftrag lautete 8 m³ erdfeuchten Beton in die Stadt Hagen zu bringen. Nun muß man wissen das erdfeuchter Beton eine ziemlich trockene Konsistenz hat, weshalb der Betonfahrer seine Mischertrommel am besten nicht weiter drehen lässt. Vorallem bei einer vollen Ladung muss die Hydraulik des Fahrmischers imense Kräfte bewegen wenn die Trommel läuft, denn erdfeuchter Beton ist wirklich zäh. Kein Problem also, der Betonmischer fährt auch ganz gut mit angehaltener Trommel und dank werkseitiger Zugabe von Verzögerungsmitteln wird der graue Baustoff auch nicht so schnell hart.
In Hagen wartete der Baggerfahrer der Baufirma bereits auf seinen Beton, den er zur Befestigung eines Regenrückhaltebeckens verwendete, was sich hier gerade im Bau befindet.
Für mich als Betonfahrer ist so eine Lieferung eigentlich eine einfache Sache, schade das es nicht immer so abläuft. Dabei hat so eine Ladung Erdfeucht-Beton sowohl Vor- als auch Nachteile. Der größte Vorteil ist sicherlich die Zeitersparnis durch die schnelle Entladung des Produkts, was natürlich nicht am Stundenlohn liegt, sondern an der langen Weile, die immer aufkommt, wenn es mal wieder länger dauert. Der Nachteil an einer erdfeuchten Mischung ist, das man seine Trommel gut von Rückständen reinigen muß oder gleich wieder eine volle Anschlußladung mit Flüssigbeton läd. Letzteres reinigt die Schnecken im Inneren der Trommel natürlich durch die Drehungen der Trommel und den Abrieb, welcher dabei durch den frischen Beton entsteht.
Ich setzte meinen Fahrmischer ungefähr 200m in die Baustelle zurück um so nah wie möglich am Arbeitsplatz des Baggers heran zu fahren. Dann klappte ich nur die Rutsche aus und ließ den Beton einfach auf die Erde fallen. So entstand hinter meinem Mischfahrzeug ein großer grauer Haufen.
Als die Trommel nach einigen Minuten entleert war, zog ich den Mercedes ein paar Meter vor, spülte das Heck des Fahrmischers mit dem Wasserschlauch sauber, klappte die Rutsche ein und somit war mein Job an dieser Baustelle erledigt.
360 PS rolling back on the Road zum Betonwerk.