Mittwoch, 21. November 2012

Zwei außer Rand und Band

Zwei außer Rand und Band.
Dort, wo einer selten allein hinfährt, da sind es ja meistens zwei, die außer Rand und Band ihrer Arbeit nachgehen. Dabei kann man ruhig versuchen sich aus dem Weg zu gehen, irgendwo trifft man ja doch immer wieder aufeinander. Eben zwei wie Pech und Schwefel oder zwei bärenstarke Typen, die wie zwei Asse auftrumpfen. Die Faust zum Dampfhammer geballt ergibt das Zwei, die nicht zu Bremsen sind, so ganz nach Vier Fäuste für ein Halleluja oder Vier Fäuste gegen Rio, welche die Rechte und die Linke Hand des Teufels sind, auch bekannt als zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle. Denn das Krokodil und sein Nilpferd machen während der Arbeit auch nicht gerade zwei Missionare aus sich, auch wenn man meinen könnte da seien Zwei vom Affen gebissen.
Was sich hier so lustig anhört ist es mitunter aber garnicht. Da arbeiten zwei Mürker an der Baustelle mit einem Kran, an dem nur ein 175 Liter Eimer hängt und versuchen damit auch noch während ihrer Unterhaltungspausen den Beton in die Schalung zu füllen. Das alleine dauert ja schon irrsinnig lange aber was ist das ? Besitzt dieser oberschlaue Disponent vom Betonwerk doch auch noch die Frechheit und schickt gleich zwei Fahrmischer hintereinander an die Baustelle. Na das ist aber Tüdelkram, wie soll man denn soviel Beton so schnell weg betonieren, geschweige denn nebenbei noch die braunen Flaschen mit dem Fließmittel für Bauarbeiter leeren ?
Na da hat das letztere wohl erstmal Vorrang, denn wenn der Bauarbeiter flüssig läuft, und sei es auch nur zur Bierkiste, dann klappt es auch mit dem Betonieren, auch wenn der Beton sowieso schon komplett an der Baustelle steht. Aber wir Betonfahrer sind ja dank Stundenlohn ein sehr geduldiges Personal, was zwar der Disponent im Werk etwas anders sieht, ändern kann er daran aber auch nichts. Zwei Bauarbeiter an der Baustelle, einer bedient den Kran, der andere hangelt sich mit der anschwebenden Bombe an der Schalung entlang und versucht dabei nicht ins Loch zu fallen. Schwebt dieser Mürker gerade mit der Bombe über dem Loch, fällt dem Kranfahrer nichts besseres ein als aufs Dixi Klo rennen zu müssen. Mit frisch entleerter Blase fährt sich so ein Kran gleich angenehmer und kaum ist der Mann wieder da schwenkt er die Bombe gekönnt zurück um seinen Kollegen, welcher bereits ungeduldig wartet, abzusetzen und bugsiert das leere Gefäß dann zu einem der beiden Betonmischer um Nachschub zu holen. Der Kollege Kranfahrer macht unterdessen eine neue Flasche auf. Die Bombe ist befüllt, wo ist er denn nun schon wieder ? Jetzt rennt der schon wieder zum Dixi Lokus - alle warten auf die Bombe mit dem Beton. Nanu ? Kaum ist das Bier drin kommt es auch schon wieder raus ? Was sind das denn für Sitten ? Neuer Versuch. Kranfahrer kommt wieder und steuert die Bombe direkt über die Schalung. Der Bauarbeiter reisst die Bombe auf, und zwar schneller als Terrence Hill jemals seinen Colt in einem seiner Italo-Western zog. Ja nee, is klar. Geht ja auch auf Feierabend zu. Jetzt rennt der Betonierer zum Dixi Klo, ein Bierchen in Ehren kann niemand verwehren aber zuviel des Guten und ab zum Schüssel fluten ! In Betonfahrerkreisen wird das braune Gebräu auch nicht umsonst Fließmittel genannt.
Am Abend gehen die beiden Mürker dann völlig gestresst nach Hause und erzählen daheim was für einen harten Tag sie hatten und noch im Betonwerk höre ich meinen Kollegen zum Disponenten sagen: "Mann, heute war aber wieder mal echt stressig."
Zwei außer Rand und Band, fast wie im Film !

Crime Busters oder in der deutschen Fassung besser bekannt als "Zwei außer Rand und Band", das ist natürlich der weltbekannte Filmklassiker von 1977 mit Bud Spencer und Terence Hill.
Wer hier nochmal köstlich ablachen möchte, der sollte beim Anklicken des folgenden Bildes nicht zu kurz kommen, denn der Link führt zum ganzen Film auf Youtube in dem die beiden Haudegen außer Rand und Band sind.

Sonntag, 11. November 2012

Helau zur fünften Jahreszeit - Beton bleibt grau

Pappnasen - Deutscher Karneval
Der 11. November wird seit dem 19. Jahrhundert im deutschen Karneval, Fasching oder Fastnachtshochburgen als Beginn des bunten Treibens gefeiert, bei dem sich die Jecken die rote Pappnase aufsetzen und somit die 5. Jahreszeit einläuten. Wer sich nun im Betonwerk nicht die Pappnase umbinden mag, weil er vielleicht nichts davon hält sich wie ein Jecke aufzuführen, der feiert wahrscheinlich trotzdem gerne mit und sei es auch nur aus dem Grund, weil es im Aufenthaltsraum etwas zu Saufen gibt. Denn dazu gibt es ja bekanntlich Gründe satt und reichlich, wer brauch denn da noch Karneval wenn nach Feierabend die Flasche Weinbrand auf dem Tisch steht ? Die wird natürlich erstmal geleert und wenn man dann noch aufstehen kann, findet sich sicher noch eine zweite Flasche beim Disponent im Schrank. 

Für alle englisch verstehenden Leser, denen das mit dem Feiern nicht so sehr liegt, die diesem Post aber dennoch was informatives der Branche abgewinnen wollen, hier ein Video über die Zukunft der Pumpenbaustellen aus Amerika. Lassen wir die Pappnasen also erstmal da wo sie hingehören. Vielleicht ist ja am Abend auch noch ein Schluck Fließmittel in der Flasche übrig. Ich hingegen brauche weder Helau nach Alaaf und trinke Kaffee.